Dienstag, 7. Dezember 2004

straßenbahnfahrt

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"guten tag" - "stille".

schade eigentlich. die stadt zählt eine viertel million. viele fahren täglich mit der ader. abgeholt. werden gebracht. geschluckt vom nutztier der zeitenbestimmer. gescharrt zu den stechuhren ihrer beschäftigungsmühlen.

blicke erhascht, verzerrt, verschwommen, selten wahrgenommen.

kenn ich dich, kennst du mich? kann nicht sein. stehst du morgens auch mit wut auf, legst dich taumelnd vor langeweile hin? ist dir übel vom kasteneinerlei und schaltest doch immer wieder ein? mußt. kannst nicht anders. es schluckt dein glück.

aber du kannst nie so fühlen wie ich - sie haben uns entzweit. haben ihren nie ausgesprochenen plan in die tat umgesetzt, fesseln uns mit ihren teil-luxus-stricken. lassen uns glauben wir seien glücklich. sind's aber nicht. haben es geschafft, daß wir's trotzdem sagen. weil wir uns dieser lüge schämen, sprechen wir nicht in der straßenbahn.

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06

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zement

Zement

das elend der vielen ist alt wie das gebirge und wird von der kanzel und katheder herab für unzerstörbar erklärt, wie das gebirge. unsere neue kunst des zweifelns entzückte das große publikum. es riß uns das telekop aus der hand und richtete es auf seine peiniger. diese selbstischen und gewalttätigen männer, die sich die früchte der wissenschaft gierig zu nutze gemacht haben, fühlten zugleich das kalte auge der wissenschaft auf ein tausendjähriges, aber künstliches elend gerichtet, das deutlich beseitigt werden konnte, indem sie beseitigt wurden.

berthold brecht, leben des gallilei

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