stille

Dienstag, 29. November 2005

herbst -> winter

... meistens bin ich müde, schlafe lange. keine lust aufzustehen. komischerweise bekommt man mehr lust, wenn man muss. es fällt mir ganz schön schwer meinen tag zu strukturieren. irgendwie sollte ich noch referate vorbereiten, scheine machen und meine diplomarbeit schreiben. wird schon alles... irgendwie.

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wie soll man da vergnügt sein?

es relativiert sich alles, wenn man die mittelprächtige gemütsverfassung auf die jahreszeit und den fehlenden licht input schieben kann. irgendwie kann es einem nicht schlecht gehen, wenn es anderen noch viel schlechter geht. mir geht es richtig gut. aber irgendwas fehlt. wir hören uns, wenn ich weiß, was das ist...

Donnerstag, 8. September 2005

schnittmenge

... das was uns bleibt bei einer solchen begegnung ist eben nicht der mensch, den wir erinnern, es ist auch nicht die ein oder andere situation, an die wir zurückdenken. Es ist ganz einfach dieses gefühl, die gemeinsam erlebte realität.

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flopp... blubb...

Wenn man selbst aus seiner realität heraustritt und dieser kleine teil, der wie eine blase im aufkochenden pudding kurz herausfloppt, sich mit eben jenem kleinen teil der anderen person vermischt. Dieser moment, dieses nicht greifbare ist der grund, warum wir eine neue stereoanlage nie ohne kasettendeck kaufen würden. Weil die alten magnetbänder genau das zurückspulen, wo man vor jahren "start", wo "stopp" gedrückt hat. In diesem kleinen bereich, den man geteilt hat, überlebt jenes gefühl, das beim hören der alten kasetten diese salzig schmeckende flüssigkeit aus den augen drückt...

Samstag, 25. Juni 2005

Montauk

... ist einerseits der indianische Name für die nördliche Spitze von Long Island, 110 Meilen von Manhattan entfernt.

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Andererseits ein buch von Max Frisch, ein späteres werk, von dem Reich-Ranitzki meint, es sei sein intimstes. Ausserdem ist mir Montauk seit Eternal Sunshine of the Spotless Mind noch ein begriff für etwas anderes. Nicht so präzise zu beschreiben, wie die anderen zwei assoziationen, anders, nebulöser, vielschichtiger. Kennt einer das gefühl, wenn erinnerungen ins bewusstsein schwappen, alles sich anfühlt wie damals. In einer qualität, die der von damals erschreckend nahe kommt? Wo es lange dauert, bis die exekutive unseres gehirns wieder die kontrolle erlangt und brachial, gleich dem regen bei einsetzendem gewitter alles aufklaren lässt? Aber nur scheinbar.

Freitag, 17. Juni 2005

Irrthum ...

... der Verwechslung von Ursache und Folge. — Es giebt keinen gefährlicheren Irrthum als die Folge mit der Ursache zu verwechseln: ich heisse ihn die eigentliche Verderbniss der Vernunft. [..] Der Zeitungsleser sagt: diese Partei richtet sich mit einem solchen Fehler zu Grunde. Meine höhere Politik sagt: eine Partei, die solche Fehler macht, ist am Ende — sie hat ihre Instinkt-Sicherheit nicht mehr.



Nietzsche, F. (1889). Die vier grossen Irrthümer. Götzen-Dämmerung oder Wie man mit dem Hammer philosophirt. 8: 484

Sonntag, 2. Januar 2005

Frühstücksei

Guten Morgen.
kurz Bad. dann los. Wasser an - für den Kaffee. Herd an, wegen dem EI. Kühlschrank auf wegen Käse, Butter, Tomaten. Schrank auf: Tasse, Teller, Messer, Löffel.
Los geht's. Alles fertig. Irgendwas fehlt. Nochmal überlegen. Aha! Nutella. Nee, das wars nich. Nochmal suchen, immer weiter, der Tisch wird langsam voll. Irgendwas fehlt noch... Was? Zum Henker nochmal. Ich kann so nicht anfangen!
Irgendwann siegen Kaffeeduft und die Monotonie. Ich nehme Platz. Allein... Willkommen 2005.

ei

Dienstag, 7. Dezember 2004

straßenbahnfahrt

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"guten tag" - "stille".

schade eigentlich. die stadt zählt eine viertel million. viele fahren täglich mit der ader. abgeholt. werden gebracht. geschluckt vom nutztier der zeitenbestimmer. gescharrt zu den stechuhren ihrer beschäftigungsmühlen.

blicke erhascht, verzerrt, verschwommen, selten wahrgenommen.

kenn ich dich, kennst du mich? kann nicht sein. stehst du morgens auch mit wut auf, legst dich taumelnd vor langeweile hin? ist dir übel vom kasteneinerlei und schaltest doch immer wieder ein? mußt. kannst nicht anders. es schluckt dein glück.

aber du kannst nie so fühlen wie ich - sie haben uns entzweit. haben ihren nie ausgesprochenen plan in die tat umgesetzt, fesseln uns mit ihren teil-luxus-stricken. lassen uns glauben wir seien glücklich. sind's aber nicht. haben es geschafft, daß wir's trotzdem sagen. weil wir uns dieser lüge schämen, sprechen wir nicht in der straßenbahn.

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06

Get Firefox!

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zement

Zement

das elend der vielen ist alt wie das gebirge und wird von der kanzel und katheder herab für unzerstörbar erklärt, wie das gebirge. unsere neue kunst des zweifelns entzückte das große publikum. es riß uns das telekop aus der hand und richtete es auf seine peiniger. diese selbstischen und gewalttätigen männer, die sich die früchte der wissenschaft gierig zu nutze gemacht haben, fühlten zugleich das kalte auge der wissenschaft auf ein tausendjähriges, aber künstliches elend gerichtet, das deutlich beseitigt werden konnte, indem sie beseitigt wurden.

berthold brecht, leben des gallilei

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